Description

Naturwissenschaftliche Untersuchungen an dem bronzezeitlichen Hortfund  von Nebra 

Die Himmelsscheibe von Nebra ist einer der bekanntesten archäologischen Funde Deutschlands. Die kreisrunde Bronzetafel zeigt Auflagen aus Goldblech, die astronomische Motive darstellen. Die Scheibe gilt als die weltweit älteste, konkrete Darstellung des Sternenhimmels. Seit Juni 2013 gehört sie zum UNESCO-Weltdokumentenerbe. Die Entstehung der Scheibe wird in die die bronzezeitliche Aunjetitzer Kultur datiert, in die Zeit 1900_1600 v. Ch.
Gefunden wurde das Objekt, gemeinsam mit zwei Schwertern bronzenen Beilen und Armreifen bei einer illegalen Grabung. Die Entdeckung des Fundes wurde daher zunächst zu einem Kriminalfall mit hoher Medienaufmerksamkeit. Die Fahndung nach der Hehlerkette war jedoch erfolgreich, und so konnte das Objekt im Februar 2002 in einer spektakulären Aktion in der Schweiz beschlagnahmt werden. An die Sicherstellung der Scheibe und Übergabe an den rechtmäßigen Eigentümer, das Landesmuseum für Vorgeschichte in Halle, schlossen sich zum einen teils bizarre Gerichtsprozesse an, bei denen es auch um die Frage der Echtheit des Fundes ging. Zum anderen ist er Fundkomplex von Nebra auch eines der wohl am intensivsten mit naturwissenschaftlichen und kriminalistischen Methoden untersuchten Funde überhaupt. Die vielfältigen Untersuchungen konnten bei weitem mehr zu Tage fördern, als nur die Gewissheit, dass es sich nicht um eine Fälschung handelt. Mittlerweile kennt man nicht nur die Bedeut6ung der astronomischen Darstellungen, sondern kennt auch die Herkunft der Metalle, die Technik der Herstellung, ihrer vielfältigen Änderungen in prähistorischer Zeit und die unterschiedlichen „Handschriften“ der beteiligten Metallschmiede.

Der Vortragende wird die unterschiedlichen naturwissenschaftlichen Methoden und ihre Ergebnisse erläutern, und vor allem auch erzählen, welche Geheimnisse der Fund bisher noch nicht preisgegeben hat. 

Dr. Christian-Heinrich wurde 1962 in Leverkusen geboren und wuchs dort unweit des Bayer-Kasinos auf. Er studierte Chemie in Bonn, nebenher belegte er einige Semester Kunstgeschichte. Nach der Promotion über die Chemie und Geschichte von Alizarinfarbstoffen und einem Postdoc am Institut für anorganische Biochemie in Tübingen, wo er über ein Gemäldereinigungsverfahren arbeitete, ging er in die Farbenindustrie: zum Künstlerfarbenhersteller Schmincke in Düsseldorf. Von dort wechselte er 1996 nach Halle ans Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt / Landesmuseum für Vorgeschichte.   Dort leitet er die archäologische Restaurierungswerkstatt und ist mit für die Materialuntersuchung archäologischer Funde zuständig. Seit 2002 ist intensiv an der Erforschung des Hortfundes von Nebra beteiligt.

Diese Veranstaltung wird öffentlich angeboten. Gäste sind herzlich willkommen!

Preise: Mitglieder 10,00 Euro; Gäste 15,00 Euro (Erw.); Jugendliche 5,00 Euro.

                                                                                             

Location

Bigger Smaller

Veranstaltungsdaten

Freie Plätze:85
Veranstaltung beginnt am:19/11/2021 19:00